Am 21.Januar 2020 folgten rund 30 Anwohner*innen der Siedlung Heerstrasse der Einladung der IGSH und informierten sich über den aktuellen Stand der Avus-Umbaupläne am Dreieck Funkturm. Hendrik Braband, auch im Arbeitskreis Verkehr der Siedlung Eichkamp aktiv, und Wilhelm Klauser informierten mit Plänen und stellten die 'Vorzugsvariante' der Deges-Gesellschaft vor, die mit der Planung des Umbaus von Bund und Land Berlin beauftragt wurde. Erschrocken wurde festgestellt, dass bei aktueller Planung auch die Anwohner der Siedlung Heerstrasse mit erhöhtem Verkehrsaufkommen durch die Siedlung, mit zusätzlichem Lärm und Abgasen rechnen müssen.
Umso wichtiger, sich gründlich zu informieren! Unter https://umbaudreieckfunkturm.de hat der Arbeitskreis Verkehr der Siedlung Eichkamp umfangreiche Materialien zusammengestellt. Er trifft sich erneut in Haus Eichkamp am 30.01.2020 - Gäste sind herzlich willkommen!
Die Deges hat am 26. und 27.02.2020 zu Themenwerkstätten eingeladen - eine wichtige Gelegenheit, Informationen zu erhalten und Fragen zu stellen. Anmeldungen sind nötig unter www.deges.de/ad-funkturm/themenwerkstatt
Und ein weiterer wichtiger Termin:
DEMONSTRATION Am 22.Februar 2020 findet von 11-13Uhr an der Eichkampstr./Ecke Waldschulallee eine Demonstration statt - sagen Sie Ihren Nachbarn Bescheid und kommen Sie zahlreich!
Fotos: H.Klauser
Mir ist ein Fehler im obigen Text unterlaufen. Dort muss es an einer Stelle heißen "Knobelsdorffstraße "und nicht Klingsorstraße. Entschuldigung!
Dagmar Wolfsdorff
Liebe Mitbewohner,
aus meiner vergangenen Tätigkeit als Gartenbauingenieurin beim BA Stegl.-Zehlend., zuständig u.a. für die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung und damit beteiligt an wesentlichen Planfeststellungsverfahren, sind mir in der URANIA schon einige Ungereimtheiten bei der DEGES aufgefallen. Obwohl alle Wortmeldungen aus dem Publikum auf bereits vorhandene Verkehrsprobleme aufmerksam gemacht hatten, kam von der DEGES nur der Kommentar, es interessiere sie nicht z.B. der Messeverkehr auf der Jafféstraße oder der Verkehr in der Waldschulallee. Obwohl wir alle wissen, dass die DEGES mit ihrem Vorhaben, wenn es bei der Variante bleibt, den Verkehr direkt in die Wohngebiete drückt (nicht nur in die Eichkampstr., sondern insbesondere auch in die Waldschulallee und damit in die Neidenburger Allee, die bereits als Ausweichroute bekannt ist - für die Klingsorstraße gilt Entsprechendes). Das Bauvorhaben ist so umfangreich, dass ein Planfeststellungsverfahren erforderlich ist. Das steht aber am Ende, wenn geklärt ist, dass das Vorhaben überhaupt genehmigungsfähig ist.
Meines Erachtens ist es das nicht in allen Bereichen, jedenfalls schon allein der Bau einer Anschlussstelle Jafféstraße (ob weiter nördlich oder nicht), weil wir Anwohner wissen, dass damit ein VERKEHRSFIASKO geschaffen wird. Denn die Jafféstraße kann den Verkehr nicht aufnehmen, da sie mit dem Messeverkehr schon belastet ist. Auch im Berufsverkehr von und nach Spandau liegt ein kritischer Punkt an der Heerstraße (Ampelanlage) Richtung Spandau. Dann sucht sich der Verkehr den Weg durch die Siedlung (Waldschul-/Neidenburger Allee). Wir in der Neidenburgeralle wissen, wann auf den Autobahnen eine Störung vorliegt. Dann schiebt sich der Verkehr hier durch die Siedlung. Jeder Handwerker oder Spandauer kennt den "Schleichweg" durch die Waldschul/
Neidenburger Allee.
Ich will darauf hinaus, dass, bevor ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden kann, es eine Umweltverträglichkeitsprüfung geben muss z.B. muss dabei untersucht werden, welche Auswirkungen die geplanten Baumaßnahmen auf bestimmte Schutzgüter hat (Einschätzungen des Raumwiderstandes, Risikoanalyse, Wirkungsprognose, Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt usw.). Ich will auf einen wesentlichen, für alle nachvollziehbaren Punkt hinaus, auf die denkmalgeschützte Siedlung Heerstraße. Wenn die DEGES die Umweltver-träglichkeitsprüfung durchführt, muss sie in einem Umkreis von mehreren Kilometern alle schutzwürdigen Gegebenheiten betrachten und bewerten, das kann ein Naturdenkmal sein und ist ganz bestimmt eine denkmalgeschützte Siedlung. Da eindeutig ist, dass bei der Planung, wenn sie so beibehalten wird, (AS Jafféstr. und AS Klingsorstr. als einzige Zu- und Abfahrten zu den Autobahnen), der Verkehr in die Wohngebiete gedrückt wird. Schon dieser eine Punkt, die denkmalgeschützte Siedlung Heerstraße, verbietet die Genehmigungs
fähigkeit der AS Jafféstraße!
Die DEGES soll sich erst einmal zu den Ergebnissen der Umweltvertäglichkeits-studie bzw. -prüfung äußern. Das ist sie uns bisher schuldig geblieben. Sie redet auch immer nur von den Eichkampern, obwohl doch andere auch betroffen sind (s.o.). Sie versucht den Eichkampern, die Lärmschutzwand schmackhaft zu machen, obwohl die Wand doch selbst wiederum einen Eingriff darstellt. Und - der Verkehr wird auch in der Eichkampstraße zunehmen, wenn nämlich die Ausfahrt Halensee gesperrt wird.
Die sog. Bürgernähe sehe ich bei der DEGES nicht. Hat jemand von Ihnen einen Rücklauf von der DEGES erhalten, der sich zu der Themenwerkstatt angemeldet hat? Ich habe es auf zwei verschiedenen Seiten probiert, aber keinen Rücklauf erhalten, obwohl es doch heißt, dass dieser sofort anzeigt, dass die E-Mail eingegangen ist. Ich weiß also nicht, ob ich daran teilnehmen kann. Im übrigen kann man dort den Professor von der TU-Berlin auf die Umweltverträglichkeit ansprechen. M.E. wird er deshalb eingeladen.
Entschuldigen Sie, meine lange Ausführung. Ich hoffe, ich konnte mein Anliegen verständlich machen.
Mit freundlichem Gruß
Dagmar Wolfsdorff (Neidenburger 51)