Das war spannend! Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung hatte die Anwohner*innen eingeladen, am 12. Juni 2020 an einer Führung durch das neu eingerichtete Corona-Behandlungszentrum auf dem Messegelände teilzunehmen. So fanden sich zwei Gruppen à ca. 15 Personen ein. A. Broemme, der die Gesamtleitung des Projekts verantwortet, hat uns persönlich geführt, unterstützt von weiteren zwei sehr engagierten und zu recht stolzen Mitstreitern. Eindrucksvoll ist nicht nur das Ergebnis, 500 Betten, davon ca. 20 Prozent ausgestattet mit Beatmungsgeräten, moderner Technik wie Computertomographie, Ultraschallgeräten, mobilen Röntgengeräten, Notfall-Labor und der Möglichkeit zur Bronchoskopie (Lungenspiegelung) und sorgfältig durchdachter Planung, sondern auch das Konzept, das für den Corona-Notfall dahintersteht: das Corona Behandlungszentrum soll die Berliner Krankenhäuser entlasten, falls es in der Pandemie bei ihnen eng werden sollte. Covid-19 Patienten, die nicht der Intensivpflege bedürfen, würden übernommen. Die Ausstattung wurde in Rekordzeit vorgenommen: am 17.03.2020 erfolgte der Senatsbeschluss, 6 Tage später war der Kick-off Termin mit Konzeptvorstellung und am 01.04.2020 war Baubeginn. 4 Wochen später, am 30.04. erfolgte die bauliche Fertigstellung und am 18.Mai 2020 kam di ordnungsbehördliche Genehmigung des Zentrums als Vivantes-Krankenhaus. In den vier Wochen Bauzeit wurden 3 km Traversen aus dem Messebau für Leitung und Kabel (Elektrik, IT, medizinische Gase) verlegt, 6 km Kupferrohr für Sauerstoffleitungen, 110 km Elektroleitungen und 20 km Netzwerkkabel! Von den nagelneuen Betten bis hin zu den Beatmungsgeräten und weiteren Einrichtungsgegenständen werden 90% weitergegeben an Berliner Krankenhäuser, wenn Entwarnung folgt. Aktuell finden für das Personal, das ausschließlich im Notfall vorhanden sein wird und sich aus pensioniertem oder freiwilligem Fachpersonal oder Personal, das im Notfall dann aus den anderen Stationen der Kliniken abgezogen wird, Schulungen statt.
Und das Rauschen, das dann und wann auch bei uns in der Siedlung zu hören ist, wird auch aufhören. In ca. 2 Wochen wird ein Notstromaggregat eingebaut, das das aktuelle Gerät ablöst – und nur dann eingesetzt werden wird, wenn es wirklich im Notfalle nötig wäre
Es ist sehr beruhigend zu wissen und zu sehen, was im Notfall möglich ist und dass es möglich ist – wollen wir alle hoffen, dass dies Behandlungszentrum – dessen Betreibung zunächst bis zum Ende 2020 läuft – nie seinen Betrieb aufnehmen muss!